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Happy Place

© Max Baitinger / Rotopol

Happy PlacevonMax Baitinger

Rotopol

Leseprobe

Der Körper, den Max Baitinger von seinem Alter Ego zeichnet, ist so langgezogen und biegsam wie eine Knetgummiwurst – und tatsächlich wird diesem Charakter, der sein Tagewerk in der Kreativwirtschaft verrichtet, einiges an Flexibilität und Biegsamkeit abverlangt. Sei es bei der Kundenakquise, im Kampf um den Zugang zu einer Internetplattform oder wenn es um den ganz normalen Wahnsinn des Alltags geht. Dazu liest sich der Titel „Happy Place“ und die Bonbon-Farben, mit denen die Geschichten koloriert sind, wie eine ironische Brechung. Mit seinen Comic-Strips lotet Max Baitinger das Gefühlsleben eines Zeichners aus, der Geld verdienen muss. Ganz klein wirkt sein Körper in den aufgeräumten Hallen der Agenturen. Ganz diszipliniert, wenn er seine Arbeiten signiert. Max Baitinger zeichnet all das mit wenigen Strichen und klaren Flächen, als hätte diese Welt keine Tiefe. Nur wenn er neben dem Bett eines schlafenden Kindes noch etwas liest, scheint er ganz bei sich zu sein. So stilvoll lakonisch wurde selten das Dasein in der Kreativwirtschaft gezeichnet.