Salzhunger
Rohstoffhandel, NGOs und Herzschmerz: Diese Ingredienzen fügt der Schweizer Matthias Gnehm in „Salzhunger“ zu einer politischen Graphic Novel von hoher Aktualität und gesellschaftlicher Relevanz zusammen. Der Dokumentarfilmer Arno Beder fliegt mit der Umweltaktivistin Paula nach Lagos. Dort wollen sie einen Skandal um die illegale Entsorgung giftiger Abfälle aufdecken. Sie werden jedoch bereits erwartet und geraten in eine zunehmend brenzlige Situation. „Salzhunger“ überzeugt nicht nur durch solide Recherchen vor Ort und eine treibende Handlung voller überraschender Wendungen, sondern auch durch Gnehms Bilder: Schwungvoll gezeichnete Bleistift- und Federzeichnungen, die er in einer reduzierten, von schmutzig-hellbräunlichen Farbtönen dominierten Palette eingefärbt hat. „Salzhunger“ ist ein echter Thriller. Dass nicht alle Figuren das sind, was sie zu sein vorgeben und dass die Bösen nicht nur dort sitzen, wo wir sie erwarten, macht die Geschichte bis zum offenen Ende spannend.